Am 28. und 29. Juni fand das erste Mal ein Marktwochenende für regionale Lebensmittel auf dem Gut Dietlhofen im Landkreis Weilheim- Schongau statt. Ausgetragen wurde es vom Landkreis Weilheim-Schongau in Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt AlpFoodway der Hochschule München, dem Tourismusverband Pfaffenwinkel, der Stadt Weilheim und dem Gut Dietlhofen. Unter dem Motto „Puregio - Gutes aus dem Landkreis“ wurden die Besucher an verschiedenen Ständen von Anbietern regionaler Produkte verköstigt. Zudem fand ein Workshop für Anbieter, Produzenten und Experten statt, auf welchem auch das Regionalportal vorgestellt wurde.
Der Konsum regionaler Produkte und die Inanspruchnahme regionaler Dienstleistungen bedeutet nicht nur die Stärkung der heimischen Landwirtschaft, kürzere Transportwege, weniger Verpackung und die Möglichkeit, sich über Herstellungsverfahren persönlich zu informieren, sondern ist auch ein Beitrag zur Biodiversität in der Kulturlandschaft. Denn gerade besondere Spezialitäten – wie zum Beispiel alte Obstsorten, Fleisch seltener Tierrassen oder bayerischer Honig – sind auf eine vielfältige Kulturlandschaft angewiesen bzw. formen diese: Kennen Sie den Allgäuer Kalvill? Oder das alpine Steinschaf? Ersteres ist eine alte Apfelsorte, die man nur noch in Streuobstbeständen im Allgäu findet (Quelle: LfL). Das vom Aussterben bedrohte alpine Steinschaf ist, wie Schafe anderer Rassen, wichtiger Akteur in der Landschaftspflege. Und Bienen benötigen für das Sammeln von Nektar bekanntlich ausreichende und zu jeder Jahreszeit vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein nektarreiche Blühpflanzen, die wiederum die Grundlage für das Ökosystem Wiese bilden. Gerade diese Spezialitäten werden oft nur in kleinen Mengen von heimischen Obstbauern, Landwirten und Imkern hergestellt und direkt vermarktet. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft hat sich Biodiversität auf die Fahne geschrieben und ihren Jahresbericht 2018 unter diesem Thema beim Infotag „Biodiversität in der Landwirtschaft“ im Bayerischen Landtag vorgestellt. Simone Fischer (Regionalportal, LfL) und Sebastian Radlmayr (Wertschöpfungsketten für hochwertige Produkte, LfL) stellten die Bedeutung der regionalen Vermarktung für die Biodiversität heraus.
Trotz der heißen Temperaturen fanden sich am vergangenen Samstag Besucher zum Erlebnistag der Ernährung ein im Schmuckhof des Landwirtschaftsministeriums
. Das Regionalportal freute sich, die ehemalige Olympiasiegerin im Eisschnellauf, Anni Friesinger-Postma, an seinem Stand willkommen heißen zu dürfen.
Quellennachweis:
Alte Apfelsorten in Streuobstbeständen: www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/128790/
Bildnachweis: LfL
1. Dr. Irene Heinrich (Regionalportal, LfL), Christian Birzele (LfL), Anni Friesinger-Postma, Simone Fischer (Regionalportal, LfL) und Frederike Huber (LfL) am Stand des Regionalportals auf dem Erlebnistag der Ernährung (von links nach rechts)
2. Simone Fischer (r.) mit einer Besucherin am Fühlparcours des Regionalportals
3. Simone Fischer und Frederike Huber am Flipper des Fühlparcours (v. l. n. r.)
4. Christian Birzele, Robin Erhardt (www.Wirt-sucht-Bauer.de, KErn), Frederike Huber, Ministerialdirigent Eckbert Dauer (StMELF), Simone Fischer und Dr. Irene Heinrich (v. l. n. r.)