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Traditioneller Spargelanstich auf dem Viktualienmarkt

Frühlingszeit ist Spargelzeit! Jedes Jahr ab Mitte April beginnt die Spargelsaison in Bayern.

Dann können wieder etwa 10 Wochen lang die zarten Sprosse der Spargelpflanze, lateinisch Asparagus officinalis L., frisch zubereitet genossen werden. Dieses Jahr war es am 10. April so weit: Feierlich wurde auf dem Münchner Viktualienmarkt der traditionelle Spargelanstich begangen. Landtagspräsidentin Ilse Aigner, MdL, hob zusammen mit der Schrobenhausener Spargelkönigin Lena Hainzlmair frische Spargelstangen aus einem eigens auf den Viktualienmarkt transportierten Bifang (Spargeldamm). Begleitet wurde Spargelkönigin Lena von weiteren Hoheiten wie der Bayerischen Weizenkönigin Katharina Riedmeier, der Bayerischen Kartoffelkönigin Johanna Daferner und der Fränkischen Weinkönigin Carolin Meyer.

Dass es sich beim Spargel um ein Liliengewächs handelt, dürfte den meisten unbekannt sein. Genau genommen ist die Spargelpflanze eine Staude, die bis zu 15 Jahre im Boden verbleibt. Nur die Sprosse werden alljährlich geerntet und verzehrt. Warum aber gibt es weißen, grünen und sogar violetten Spargel? Dem liegen nicht unterschiedliche Arten zugrunde, sondern der Erntezeitpunkt. Am bekanntesten ist wohl der weiße Spargel (sog. Bleichspargel). Das sind die Sprosse, die direkt aus der Erde gestochen wurden. Durchstoßen sie die Erdoberfläche der Hügelbeete, in denen sie im Allgemeinen kultiviert werden und sind den ersten Strahlen der Frühlingssonne ausgesetzt, verfärben sie sich violett und dann grün.

Eine alte Bauernregel sagt „Morgens gestochen und Mittags verzehrt“! Wie lässt sich dies am besten bewerkstelligen – zumal  Spargel selten im heimischen Garten angebaut wird? Hier bietet sich das vielfältige Angebot an Spargel auf heimischen Bauernmärkten oder direkt beim Erzeuger an. Bayern hat sich als Spargelland hervorgetan. In den letzten zehn Jahren haben sich die bayerischen Erntemengen auf 6,8 Tonnen pro Hektar in 2018 (Statistisches Bundesamt) verdoppelt. Die Zahlen sprechen für die gute Qualität und den hohen Frischegrad. Seit acht Jahren darf Spargel aus den drei Hauptanbaugebieten Bayerns die Bezeichnung „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.), ein Siegel der Europäischen Union zum Schutz der Echtheit von Produkten aus einer bestimmten Region, führen: „Schrobenhausener Spargel“ von Betrieben rund um die oberbayerische Stadt Schrobenhausen, „Frankenspargel“ aus den Hauptanbaugebieten in Unter- und Mittelfranken und „Abensberger Spargel“ aus dem Gebiet rund um Abensberg (Niederbayern). Dabei bestimmt der jeweilige Boden den Geschmack des Spargels.

Aber es ist nicht nur sein Geschmack, auch seine Inhaltsstoffe machen dieses Edelgemüse so besonders. So enthält Spargel viel Vitamin C und Folsäure und ist dabei äußerst kalorienarm. Seine entwässernde Wirkung ist Kaliumsalzen, schwefelhaltigen ätherischen Ölen und der Aspariginsäure, die übrigens für den typischen aromatischen Geschmack verantwortlich ist, zuzuschreiben.

Jetzt heißt es also, die Spargelsaison in vollen Zügen zu genießen, denn „Kirschen rot, Spargel tot“ -  spätestens Ende Juni zur Kirschernte bzw. zum Johannitag am 24. Juni werden nämlich die letzten Spargel-Sprosse geerntet. Danach schonen die Spargelbauern die Pflanze, damit sie im nächsten Jahr erneut mit aller Kraft austreiben kann und es wieder heißt: Spargelzeit!

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Bildnachweis: M. Schaumberger


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